Was tun mit 3kg frischen Walnüssen? Die Frage stellte sich mir auch letztens, als ich von meiner Tante Karin eine ganze Tüte voll aus ihrem Garten bekommen habe. Glücklicherweise hatte sie auch gleich noch ein passendes Rezept für einen Schweizer Torten Klassiker parat. 🙂
Lass knacken!
Frische Walnüsse direkt vom heimischen Baum schmecken einfach noch am besten finde ich. Deshalb bin ich auch schon immer ganz scharf darauf, wenn sie im Herbst zwischen Mitte September und Ende Oktober geerntet werden können.
Meine Tante hat glücklicherweise einen sehr alten, riesigen Baum im Garten stehen, der Unmengen an Nüssen jedes Jahr abwirft. Und da kein Mensch so viele Nüsse alleine essen kann, werden sie auch immer im Familienkreis verteilt. Glück für mich. 😉
Aber vor dem Genuss steht die Arbeit. Bis man mal ein Pfund Walnusskerne zusammen hat, müssen ne ganze Menge Nüsse geknackt werden! Aber der Aufwand lohnt sich! Ich esse Walnüsse gerne als Snack zwischendurch, im Müsli, auf Flammkuchen (wie z.B. dem Birnen-Gorgonzola-Flammkuchen) oder in Kuchen bzw. Torten.
Engadiner Nusstorte – ein zeitloser Klassiker
Stichwort: Torte! Wenn wir an Feiertagen bei meiner Tante sind gibt es öfters eine extrem leckere Engadiner bzw. Bündner Nusstorte zum Kaffee (irgendwo müssen die ganzen Nüsse ja auch hin…). Diese relativ simple Torte aus feinem Mürbeteig, gefüllt mit Walnüssen und Sahne-Karamell ist echt ein Knaller und zurecht ein zeitloser Klassiker.
Glücklicherweise habe ich meiner Tante ihr “Geheimrezept” entlocken können, das ich heute mit dir teilen möchte. Alleine essen macht schließlich nur halb so viel Spaß. 😉
Das Schöne an der Engadiner Nusstorte ist, neben ihrem Geschmack und ihrer Simplizität, dass sie luftdicht verpackt im Kühlschrank locker 4-5 Wochen haltbar ist. Theoretisch ist das auf jeden Fall so. Praktisch ist sie normalerweise schon in kürzester Zeit komplett aufgegessen. 😛
Das Rezept sah eigentlich eine Springform vor. Die fand ich allerdings vom Handling her etwas umständlich. Ich habe stattdessen eine Pieform* mit 20cm Durchmesser genommen. Mit ihr geht das Umschlagen des Teigrands viel einfacher und die Torte bekommt auch eine schönere Form.
Ok, lass knacken und lass es dir schmecken! 😉
- 110g weiche Butter
- 100g feiner Zucker
- 210g Mehl (Typ 405)
- 1 Ei (Größe M)
- 1 Prise Salz
- 20g Butter
- 200g Rohrzucker
- 250g Walnusskerne
- 200g Sahne
- 2EL Honig
- 1 Eigelb
- 1EL Milch
- Zuerst die Butter, Zucker und Salz in einer Schüssel mit den Quirlaufsätzen des Handmixers oder einer Küchenmaschine schaumig schlagen, d.h. solange bis die Butter heller geworden ist und sich ihr Volumen etwas vergrößert hat.
- Dann das Ei hinzugeben und nochmals gut schaumig schlagen.
- Das Mehl dazusieben und es zügig mit einem Löffel (Kochlöffel oder Suppenlöffel) untermischen und zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, etwas platt drücken, in Folie packen und im Kühlschrank für mindestens 1 Stunde ruhen lassen.
- Danach zwei Drittel des Teigs ca. 3mm dünn ausrollen und die Backform damit auslegen. Außerdem einen Teigrand überstehen lassen.
- Die Walnüsse grob hacken.
- Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen und den Zucker hinzugeben. Bei hoher Hitze den Zucker vorsichtig hellbraun karamellisieren lassen.
- Wenn der Zucker karamellisiert ist die Sahne, Walnüsse und Honig hinzugeben und bei mittlerer Hitze ca.5 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren, sodass sich der Zucker gut auflöst.
- Dann den Topf vom Herd nehmen und die Masse etwas abkühlen lassen.
- Den restlichen Teig ebenfalls ca. 3mm dünn ausrollen und in Größe der Backform zu einer runden Platte ausschneiden.
- Die abgekühlte Nussmasse auf den Tortenboden geben und gut verteilen. Die Teigplatte darauflegen und ihre Ränder leicht mit dem verquirlten Eigelb bestreichen. Den überstehenden Teigrand auf die Teigplatte umklappen und mit einer Gabel vorsichtig festdrücken, sodass alles gut verschlossen ist.
- Dann die Teigplatte mit dem restlichen Eigelb bestreichen und mit der Gabel mehrmals einstechen.
- Die Torte auf mittlerer Schiene im Backofen ca. 35-40 Minuten backen.
- Danach auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
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Kompliment! Die Torte sieht echt ECHT! aus, wie hier in der Schweiz vom Bäcker gemacht. Ich meine mal abgesehen davon, dass die Baumnüsse aus dem Bündnerland kommen müssten ;-). Aber das wissen die Walnüsse ja nicht.
Danke dir für das tolle Kompliment Manuela! Von einer Schweizerin zählt es ja quasi doppelt! 😉
Geht die Nusstorte auch mit Birkenzucker (für die Fülle)? Danke für deine Info. Herzlichst – Martina
Ich habe es nicht ausprobiert. Ich weiß nicht wie er sich beim Karamellisieren verhält. Bin da eher skeptisch.
LG