Heute geht’s rund zu auf meinem Blog mit einem süßen Gebäck Klassiker. Wer hat nicht schon mal Zimtschnecken bzw. Cinnamon Rolls, Kanelbullar (Schweden) oder Kanelsnegle (Dänemark) gegessen?! Oder besser gefragt…wer mag sie nicht?! Eben…fast jeder mag doch weiche, saftige Zimtschnecken. Mir läuft jedenfalls während des Schreibens schon wieder das Wasser im Mund zusammen. 😛
A Zimtschnecke a day keeps the doctor away… 🙂
Auf die Idee doch mal Zimtschnecken zu machen hat mich nicht der Besuch in Skandinavien oder bei IKEA gebracht, sondern mein Einkauf im Apfelparadies in Wittlaer, einem Apfelhof an der Stadtgrenze von Duisburg, der in seinem Hofladen neben einer unglaublich großen Vielfalt an regional angebauten Apfelsorten auch weiteres saisonales Obst und Gemüse von Landwirten aus der Umgebung, Molkereiprodukte, Wurst- und Fleischwaren, Hausgemachtes, Säfte sowie Brot und Kuchen aus der eigenen Hofbäckerei anbietet.
Ich bin dort in einen kleinen Apfelkaufrausch gefallen und hab mich mit gefühlt 10kg Äpfeln der unterschiedlichsten Sorten eingedeckt. Schon während des Einkaufens stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall auch irgendwas mit den Äpfeln backen muss. Ein Apfel am Tag ist schließlich gut für die Gesundheit…ist doch egal in welcher Form, oder? Haha 😉
Apfel und Zimt sind für mich das Dreamteam schlechthin. Da lag es auf der Hand auch etwas damit zu backen. Und hier schließt sich die Schnecke…äh…der Kreis. Zimtschnecken standen sowieso schon lange auf meiner to-bake-Liste und überhaupt kommt man ja auf Pinterest, Instagram und Co. gar nicht daran vorbei.
Warum also nicht die gemeine Zimtschnecke einfach ein bisschen mit süß-sauren Apfelstücken und knackigen Mandelstiften aufpeppen?
Ein Teig sie zu Mästen 😀
Zimtschnecken gehören nicht gerade zu den Low-Fat oder Low-Carb Rezepten. Eher im Gegenteil, aber alles schmeckt doch besser mit ordentlich Butter, oder?! Der Hefeteig bekommt jedenfalls ein gutes Stück Butter ab, und die Füllung besteht neben Äpfeln und Mandeln aus einer 1:1 Mischung aus Butter und Zucker…und natürlich Zimt. 😛
Aufgrund des hohen Butter- und Eigehalts im Hefeteig spricht man hier von einem schweren Hefeteig, der entweder die doppelte Hefemenge als gewöhnlich benötigt, um in kürzerer Zeit aufzugehen oder weniger Hefe, dafür aber viel mehr Zeit. Ich habe mich bis jetzt immer für letztere Variante mit langer Teigführung und geringerer Hefemenge entschieden und damit sehr gute Erfahrung gemacht.
Bei der Variante ruht der Teig für ca. 12 Stunden bzw. über Nacht im Kühlschrank und verdoppelt dort langsam sein Volumen. So benötigt man nicht nur weniger Hefe, sondern der Geschmack des Teigs entwickelt sich auch noch viel besser und er wird schön feinporig. Am Besten also einfach abends den Teig machen, in den Kühlschrank stellen und am nächsten Morgen kann man ihn direkt weiterverarbeiten.
Eine lange Knetzeit des Teigs von ca. 15 Minuten ist übrigens sehr wichtig, damit sich ein stabiles Klebergerüst bilden kann, dass ihn für die spätere Verarbeitung schön elastisch macht. Eine Küchenmaschine mit Knethaken ist hierfür extrem hilfreich. 😉
Falls du dich wunderst, dass der Teig relativ flüssig ist und gar keine Kugelform annimmt…Ja, das ist richtig so! Bevor du ihn nach der Teiggare, also dem Aufgehen, weiterverarbeiten kannst muss er für gut 1 Stunde im Kühlschrank kalt stehen (der Schritt erübrigt sich bei der langen Teigführung im Kühlschrank natürlich). Dadurch wird die im Teig enthaltene Butter wieder fest und der Teig lässt sich so leicht ausrollen.
Du musst den Teig vor dem Ausrollen auch nicht nochmal durchkneten. Einfach aus der Schüssel auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben mit etwas Mehl bestreuen und zu einem gleichmäßig dicken Rechteck ausrollen. Du kannst den Teig auch bei Bedarf auch ruhig etwas zurechtziehen. Er ist so wunderbar elastisch, dass es ihm nichts ausmacht.
Ich habe bei meinen verschiedenen Versuchen übrigens die Erfahrung gemacht, dass sich Mehl vom Typ 405 besser eignet als Typ 550. Mit dem 550er Mehl wurde der Teig nach dem Backen eher brotig und nicht so fein und er kam mir auch etwas trockener vor.
- 270g Mehl Typ 405
- 50g Zucker
- 5g Trockenhefe (10g bei kurzer Gehzeit im Warmen)
- 2 Eier (Größe L)
- 100ml Milch
- 75g geschmolzene, zimmerwarme Butter
- 75g Butter
- 75g brauner Zucker bzw. Rohrohrzucker
- 1 gehäufter EL Zimtpulver
- ½ Apfel
- 1EL Zitronensaft
- 25g geröstete Mandelstifte
- 75g Frischkäse
- 25g weiche Butter
- 10g Puderzucker
- 1TL Vanilleextrakt
- 1EL Milch
- Zunächst Mehl, Zucker und Hefe in eine Rührschüssel geben und alles einmal vermischen. Dann Eier und Milch hinzugeben und in der Küchenmaschine mit dem Knethaken 5 Minuten auf mittlerer Stufe gut kneten.
- Danach die geschmolzene, zimmerwarme Butter dazugeben und nochmals 10 Minuten alles durchkneten bis ein geschmeidiger, elastischer Teig entstanden ist.
- Eine große Schüssel mit einem Küchenpapier und etwas Öl einfetten. Den Teig in die Schüssel geben, Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Danach für ca.12 Stunden (am Besten über Nacht) in den Kühlschrank stellen und gehen lassen bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat.
- Alternativ die Schüssel für ca. 2 Stunden an einen warmen Ort stellen und warten bis sich das Volumen verdoppelt hat. Danach muss der Teig jedoch auch nochmal eine Stunde im Kühlschrank stehen, damit er sich gut weiterverarbeiten lässt.
- Den Apfel entkernen, schälen und in feine Stifte schneiden. In einem kleinen Topf mit Zitronensaft vermischen und auf mittlerer Hitze leicht garen.
- Die Butter schmelzen und mit dem Zucker und Zimt gut vermischen. Die Masse danach in den Kühlschrank stellen bis sie wieder leicht fest und streichfähig geworden ist.
- Den Frischkäse zunächst mit Puderzucker, Vanilleextrakt und Milch glatt rühren.
- Dann die weiche Butter ebenfalls gut untermengen.
- Den aufgegangenen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und mit dem Nudelholz zu einem Rechteck mit ca. 3mm Dicke ausrollen.
- Die Butter-Zucker-Zimt Masse mit einem Esslöffel gleichmäßig auf dem Teig verstreichen.
- Nun die Apfelstücke und Mandeln auf der Masse verteilen.
- Das Teigrechteck von der langen Seite aus zu einer Rolle aufrollen. Von der Rolle ca. 3cm dicke Scheiben abschneiden und diese in eine gebutterte Auflaufform legen.
- Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Die Auflaufform abdecken und die Zimtschnecken an einem warmen Ort nochmal 30 Min gehen lassen.
- Danach die Auflaufform in den vorgeheizten Ofen geben und 20 Minuten backen bzw. bis die Oberfläche der Zimtschnecken leicht braun ist.
- Das Frischkäse-Frosting zum Schluss auf den noch leicht warmen Zimtschnecken verteilen.
Dominice Steudle sagt
Hallo Lars,
bin auf deinen Blog gestoßen, habe gestöbert und bin (jetzt erst Mal) an den Zimtschnecken hängen geblieben.
Der Teig ist richtig gut. Habe die lange Teigführung gewählt.
Die Schnecken waren schneller weg, als man es von Schnecken erwartet 😉
Grüße
Dominice
Lars sagt
Hallo Dominice,
das freut mich sehr zu hören! Danke dir für dein Feedback. 🙂
LG