It’s Gin O’Clock! Für den heutigen Drink habe ich mir einen klassischen Gin Cocktail ausgesucht, dem ich mit Kamille und Apfel einen special Twist verpasse. Ungewöhnlich, aber super gut! 😛
Hoos London Gin
Weiter geht’s mit dem nächsten deutschen Gin. Er kommt aus Karlsruhe von Heiko Hoos, der seinen Gin seit 2014 komplett in Eigenregie selber brennt, jede Flasche einzeln von Hand etikettiert und beschriftet, ihn selber vertreibt, vermarktet und auch das Flaschendesign macht. Ein echter Tausendsassa.
Der Hoos Gin wird dementsprechend auch nur in Handarbeit in kleinen Mengen von jeweils lediglich 120 Flaschen pro Brennvorgang hergestellt. Wie es bei klassischen London Dry Gins üblich ist, ist ihm nach der Destillation kein Zucker zugesetzt worden und er ist unfiltriert.
Die verwendeten 15 Bio-Botanicals, darunter Wacholder, Koriander, Zitronen- und Orangenzesten, Majoran, Zitronenmelisse, Kiefernknospen, Fenchel, Kamille und Kardamom, werden bei niedriger Temperatur besonders aromaschonend destilliert. Hier wird größtenteils auf heimische Botanicals und keine super abgefahrenen exotischen Botanicals gesetzt. Warum auch nicht!
In der Nase kommt einem deutlich der Wacholder entgegen. Dazu gesellen sich leichte Zitrusanklänge und Kamillenoten. Aber auch die anderen würzigen Botanicals kommen sehr gut durch.
Pur verkostet bei Raumtemperatur ist der Wacholder im Mund nicht mehr so dominant wie in der Nase. Es machen sich frische Koriander- und Zitrusnoten bemerkbar, etwas Kamille, aber auch etwas leicht harziges von den Kiefernknospen. Insgesamt besitzt er eine ausgeprägte kräutrige Note. Auf jeden Fall sehr komplex, langanhaltend und spannend. Die 44,4% Alkohol geben ihm eine angenehme Power.
Pur auf Eis ist er plötzlich viel milder, alle Aromen wirken sehr reduziert. Süßlicher Fenchel kommt eher zum Vorschein. Irgendwie nicht mehr so komplex und etwas flach. Das Eis tut ihm offensichtlich gar nicht gut. Gefällt mir so nicht.
Als Gin Tonic funktioniert er auch sehr gut mit einem trockenen Indian Tonic Water.
Die Flasche kommt unaufgeregt und minimal daher. Klein, dunkel mit aufgedrucktem weißen Logo und weißer Schrift. Vielleicht geht’s nur mir so, aber das Logo erinnert mich irgendwie immer an den Schriftzug vom Duff Bier von den Simpsons. Wie auch immer, die Flasche hat definitiv ihren eigenen Charme und macht auch was her. Süß ist sie irgendwie auch. 😀
Ich muss sagen ich bin ganz ohne Erwartungen an die Verkostung des Hoos Gin rangegangen und bin letztendlich doch sehr von ihm begeistert. Hier bekommt man viel Gin und viel Geschmack zu einem absolut fairen Preis. Vielfältig einsetzbar ist er auch noch und seine Komplexität läd zu vielen Experimenten ein.
Bee’s Knees – Ein Klassiker im neuen Gewand
Das Wort Bee’s Knees geht auf die Zeit der Prohibition zurück, als Alkohol verboten war, und bedeutete damals umgangssprachlich soviel wie „Der Beste“.
Während der Prohibition wurde natürlich auch Gin trotzdem illegal weiter gebrannt und getrunken. Nur waren diese selbst zusammengepanschten, sogenannten Bathtub Gins nur schwer zu genießen. Um den Geschmack erträglich zu machen, fügte man dem Gin deshalb frischen Zitronensaft und Honig hinzu. Geboren war der Bee’s Knees.
Und genau diese Kombination aus Gin, Zitronensaft und Honig war damals schon so gut, dass sie zu einem Cocktail Klassiker geworden ist, der bis heute beliebt ist. Ich möchte diesem Klassiker jedoch einen besonderen Twist geben und erweitere ihn deshalb um Kamille, Apfel und Rosmarin.
Im ersten Moment mag sich die Idee, Kamille für einen Cocktail zu nutzen etwas ungewöhnlich anhören. Kamille verbindet man normalerweise ja eher mit einem Kamillentee, wenn man Magenbeschwerden oder Entzündungen hat. Aber Kamille kann tatsächlich auch ein spannender Geschmacksgeber für Drinks oder Speisen sein und geht z.B. super zusammen mit Apfel.
Außerdem passt Kamille in Kombination mit dem Hoos Gin hervorragend, da sie dort bereits als Botanical enthalten ist. Bei meiner Bee’s Knees Variante wird ihr Geschmack durch das Hinzufügen von selbstgemachten Kamillenblütensirup noch mehr hervorgeholt.
Dazu gesellt sich dann frischer süß-sauer Apfelsaft. Momentan ist ja zum Glück Apfel Hochsaison und es gibt genügend super knackige und saftige heimische Apfelsorten zu kaufen. Am besten ist es natürlich, wenn man sich den Apfelsaft selbst frisch entsaftet, aber du kannst auch ruhig auf einen guten, naturtrüben (sortenreinen) Direktsaft zurückgreifen.
Den Rosmarin gebe ich schon mit in den Shaker, sodass sein Aroma während des Schüttelns in den Drink übergeht. Seine harzige Note passt sowohl gut zum Gin, als auch zu den anderen Zutaten. Und natürlich sieht er nachher auch hübsch im Glas aus. 😉
Bei der Wahl eines Honigs empfehle dir einen leicht kräftigen, klaren, flüssigen Honig. Hier bietet sich z.B. Blüten-, Wald-, Lavendel- oder Thymianhonig gut an. Cremiger Honig würde sich nicht gut auflösen, deshalb besser drauf verzichten.
Abgerundet wird dieser süß-sauer, würzig-aromatische Cocktail durch ein paar Spritzer Angostura . Ein Bitter, der Drinks und Speisen noch das gewisse Etwas verleiht.
So, und nun Cheers! 🙂
- 6cl Gin (z.B. Hoos Gin )
- 2cl Zitronensaft
- 6cl naturtrüber Apfelsaft (am besten ein hochwertiger Direktsaft)
- 2cl flüßiger, klarer Honig (z.B. Wildblüten-, Thymian- oder Waldhonig)
- 2cl selbstgemachter Kamille Sirup
- 3 Spritzer Angostura
- 1 kleiner Zweig Rosmarin
- Eiswürfel
- Apfelscheibe und Rosmarin zum Garnieren
- 100ml Wasser
- 100g Zucker
- 5g getrocknete Kamillenblüten
- Alle Zutaten in einen Shaker mit Eis geben und alles ca. 30 Sekunden kräftig durchschütteln.
- Den Drink durch ein Sieb in ein mit Eis gefülltes Glas abseihen.
- Mit Apfelspalten und einem Rosmarinzweig garnieren.
- Wasser und Zucker in einem Topf vermischen, die getrocknete Kamillenblüten dazu geben und alles einmal für ca. 1 Minute aufkochen.
- Vom Herd nehmen und 10 Minuten abkühlen lassen.
- Dann den Sirup durch ein feines Sieb in ein Glas abseihen. Die Kamillenblüten im Sieb mit einem Löffel etwas ausdrücken.
Danke an Heiko Hoos für den kostenfrei zur Verfügung gestellten Gin. Dies hat jedoch keinerlei Einfluss auf meine persönliche Meinung genommen. Es handelt sich um eine freiwillige Empfehlung von mir.
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Jasmin sagt
Wunderbar! Dieser Cocktail sieht einfach nur fabelhaft aus. Sagenhafte Farbe! Wenns nicht eben erst halb 8 am Morgen wär, würd ich glatt probieren 🙂
Viele Grüße
Jasmin