Du kennst die französische Weinregion Chablis noch nicht?! So ging es mir bis vor Kurzem auch! Seit einer Einladung vom Weinbauverband BIVB zu einem Blogger Event ist das zum Glück jedoch Vergangenheit. Erfahre hier mehr dazu und auch welche Weine mir geschmeckt haben.
Wein richtig in Szene setzen
Nach dem erstmal alle im Düsseldorfer Whiteloft angekommen waren, der erste Hunger am frühen Morgen mit ein paar leckeren Bagels und Brötchen gestillt und die obligatorische Vorstellungsrunde beendet war, stand als erstes ein Foodstyling und Fotografie Workshop mit Profi Bloggerin und Foodstylistin Denise Renée vom Blog Foodlovin auf dem Programm.
Denise hat uns zuerst grundlegendes Know-How über Foodstyling und Fotografie vermittelt und uns natürlich auch einige Geheimnisse und Tipps & Tricks ihrer Arbeit verraten. Außerdem zeigte sie uns anhand von vielen Beispielen, welch tolle Atmosphäre der Einsatz von Wein auf Bildern schaffen kann und wie wir ihn in Zukunft auf unseren Bildern perfekt in Szene setzen können.
Nach der Theorie ging’s an die Praxis. Ein ganzer Tisch voller Props, vorbereitetes Fingerfood und natürlich Wein, warteten darauf von uns ins rechte Licht gerückt zu werden. Ich hatte mir vorher schon eine Ecke mit gestapeltem Holz ausgeguckt, mit der ich versucht habe ein Kaminfeeling zu erzeugen. Ok, mit anderen Lichtverhältnissen und vielleicht noch Feuer wäre das wahrscheinlich auch gut gelungen. So war es eben ein Versuch. Aber zum Üben waren wir ja da. 🙂
Das Weinanbaugebiet Chablis. Klein, aber fein!
Nach der Fotosession kamen wir zum zweiten Teil des Tages. Und was darf auf einem Wein Event natürlich auf gar keinen Fall, never ever fehlen?! Richtig, eine Wein Verkostung! 😉 Aber bevor es ans trinken…äh ich meinte…verkosten ging, hat uns die überaus charmante Sommelière und Chablis Botschafterin Patricia Chalumeau mit auf eine kleine Reise in das französische Weinanbaugebiet Chablis genommen.
Ich muss ja zugeben ich würde mich selber als Wein Noob bezeichnen. Auch wenn ich in den letzten Monaten immer mehr mit dem Thema Wein in Berührung gekommen bin und wirklich exzellente Weine trinken durfte (PS: Danke an Justin G. Leone!), stehe ich hier doch eher noch sehr am Anfang.
Deshalb finde ich es auch immer wieder interessant neues über Weinregionen, Rebsorten, Lagen, Winzer und Ausbau zu erfahren. Und wenn jemand mit so einer Leidenschaft und Freude wie Patricia über Wein und hier im Besonderen natürlich über Chablis Weine spricht, macht es einfach Spaß zuzuhören und dazuzulernen.
Das Chablis liegt im Norden der weltberühmten Weinregion Burgund und macht 18% seiner Rebfläche aus. Eine Besonderheit des Terroirs in der Region ist sein spezieller Unterboden, das sogenannte Kimmeridgium. Es entstand vor über 150 Millionen Jahren und besteht u.a. aus Kalk und Austernfossilien.
Die einzige Rebsorte, die in der gesamten Region Chablis angebaut werden darf ist übrigens der Chardonnay. Er gedeiht auf dem kalkhaltigen Boden des Kimmeridgiums besonders gut. Ihm verdanken die Chablis Weine auch ihre besondere Mineralität, Reinheit und Finesse.
Die Chablis Weine gliedern sich in vier unterschiedliche Appellationen (aufsteigende Rangfolge):
- Petit Chablis
- Chablis
- Chablis Premier Cru
- Chablis Grand Cru
Welcher Wein, welche Appellation tragen darf hängt von der Anbaulage und den jeweiligen Herstellungsbedingungen ab. Mit jeder Qualitätsstufe steigen natürlich die Anforderungen. So gibt es z.B. von den insgesamt 47 Lagen in Chablis lediglich sieben Grand Cru Lagen, die nur 1% des gesamten Chablis Produktionsvolumens ausmachen.
Das Tasting beginnt: Die Weine
Nach dem Crash Kurs in Sachen Geschichte und Besonderheiten der Region bzw. des Weins ging es an die Verkostung. Dazu wurden uns sechs unterschiedliche Chablis aus allen vier Appellationen zur Verfügung gestellt. Zu jedem Wein gab uns Patricia Hintergrundinformationen und wir haben unsere Tasting Eindrücke jeweils miteinander ausgetauscht.
Petit Chablis, 2014, William Fevre
Den Anfang machte ein Petit Chablis von William Fevre, der in der Nase einen leicht fruchtigen und rauchigen Geruch verströmte. Noten von Grapefruit und weißem Pfirsich waren erkennbar. Im Mund war eine frische Säure direkt präsent, die leichte Fruchtigkeit auch geschmacklich erkennbar. Entsprechend der Appellation ist er kein komplexer Wein. Allein getrunken fand ich ihn so lala. In Kombination mit Baguette, rohem Schinken, Melone und Parmesan passte er jedoch super und rundete das Ganze harmonisch ab.
Chablis, Vieilles Vignes, 2014, Domaine Hamelin
Weiter ging’s mit einem Chablis von der Domaine Hamelin, der floral und leicht fruchtig duftend daherkam. Geschmacklich war er schon etwas komplexer als der Petit Chablis und hatte eine angenehme Säure, ohne starke Säurespitzen. Die dazu gereichte Kürbis-Curry-Suppe hat sich jedoch leider nicht als passender Gegenspieler erwiesen. Der stark würzige Geschmack der Suppe harmonierte nicht gut mit dem Wein. Im Mund standen beide eher getrennt voneinander und haben nicht ineinandergegriffen.
Chablis, 2014, J. Moreau et Fils
Der nächste Chablis von J. Moreau et Fils ist für ein paar Monate im Holz ausgebaut. Dies machte sich auch in seinem rauchigen Geruch mit leicht fruchtigen Noten von Birne bemerkbar. Im Mund kommt er spritzig daher, mit einer präsenten Jodnote und einem schmelzigen Abgang. Obwohl die Kombination mit der Ziegenkäse-Quiche gut passte, war er dennoch eher nicht so mein Fall.
Chablis Premier Cru, Vaillons, 2014, Domaine Jean Paul & Benoît DROIN
Im Anschluss ging’s weiter mit einem Chablis Premier Cru der Domaine Jean Paul & Benoît DROIN, der sich in der Nase blumig, fruchtig zeigte. Im Mund fielen mir als erstes die starken Säurespitzen auf, die sofort präsent waren. Am Gaumen machte sich im Anschluss ein leicht herber Geschmack breit. Leider nicht mein Fall. Da konnten auch die durchaus gut harmonierenden Garnelenspieße nicht viel retten.
Chablis Grand Cru, Blanchot, 2009, Domaine Laroche
Es folgte ein ganz edler Tropfen. Ein Chablis Grand Cru der Domaine Laroche, der in der Nase einen angenehmen, leicht blumigen Geruch nach Akazienblüte, Honig und Vanille verströmte. Im Mund zeigte er ein perfekt ausbalanciertes Säure-Süße Verhältnis, einen buttrigen Schmelz und einen komplexen Geschmack, der lange am Gaumen bleibt. Schon allein getrunken ein Knaller und in Verbindung mit dem dazu gereichten Zander auf Ratatouille ein absoluter Traum. Diese Kombination hat einfach perfekt ineinandergegriffen.
Chablis Premier Cru, Fourchaume, 2014, La Chablisienne
Der letzte Chablis des Tages war ein Chablis Premier Cru von La Chablisienne mit schönen floralen Noten und einem Hauch Honig in der Nase. Im Mund war seine spritzige Säure sofort präsent, die jedoch auch sehr gut ausbalanciert war. Allein getrunken hat er mir schon sehr gut gefallen, aber in Kombination mit kräftigem Käse und Süße und Schärfe von Senf und Feigen einfach mega!
Fazit
Es war für mich super spannend zu entdecken, wie ein und dieselbe Rebsorte je nach Appellation und Ausbau schmecken kann. Es hat sich auch wieder gezeigt, dass ein gutes Foodpairing extrem wichtig ist und dem jeweiligen Essen oder umgekehrt auch dem Wein noch den richtigen Kick geben kann und im Bestfall beides zu einer harmonischen Verbindung verschmilzt.
Meine drei Highlights des Tages:
- Chablis Grand Cru, Blanchot, 2009, Domaine Laroche
- Chablis Premier Cru, Fourchaume, 2014, La Chablisienne
- Petit Chablis, 2014, William Fevre
Wie immer ist es aber natürlich reine Geschmacksache, welchen Wein man selber bevorzugt. Ich werde jedoch in Zukunft wohl öfters den ein oder anderen Chablis in mein Weinregal legen und versuchen passend dazu zu kochen. 🙂
Neben ein paar bekannten Gesichtern habe ich an dem Tag auch noch ein paar neue, nette Bloggerkollegen kennen gelernt. Mit dabei waren:
- Oliver von Cookin
- Karoline und Tim von Hatt Gekocht
- Jana und Lars von tellerabgeleckt
- Sylvana von Sylvis Lifestyle
- Natalie von pastasciutta
- Daniel von Gaumenthrill
Guck doch auch mal auf ihren Blogs vorbei. 🙂
Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich beim Weinbauverband BIVB für die nette Event Einladung und die tolle Organisation. Es war ein schöner und spannender Tag, der mich dem Thema Wein und speziell Chablis ein Stück näher gebracht hat.
Weitere Informationen über Chablis findest du auf: www.chablis-weine.de.
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